Ghostwriter kann sich jeder nennen.
Da braucht man keinen Befähigungsnachweis, keine Prüfung und keine Ausbildung.
Ghostwriter ist man einfach.
Auch ich habe so begonnen.
Ich habe mein LinkedIn-Profil auf „Ghostwriter“ geändert, habe mir eine Webseite gebastelt und habe losgelegt. Und es ist gutgegangen.
Das ist die Theorie.
Und sie stimmt auch.
Doch es ist nur eine Seite der Medaille.
Die andere Seite?
Ich schreibe, seit ich ein Kind bin.
Meine ersten Verlagsverträge habe ich mit über 30 erhalten.
Der erste Eigenverlag hat Wellen geschlagen – nicht auf dem Markt, sondern durch die Umstände, wie er zustande gekommen ist.
Und weil damals Self Publishing noch mit dem Ruch des Unprofessionellen behaftet war.
In meinem Fall übrigens zu Recht – das erste Buch, das ich selbst gelayoutet habe, tut mir heute noch weh: kein Schmutzblatt, keine Titelei, kein Impressum.
Du hast es aufgeschlagen – und auf der allerersten Seite hat der Text begonnen.
Ohne Einleitung, Überschrift oder sonstwas.
Dass das Ganze nicht Korrektur gelesen war – von Lektorat brauchen wir gar nicht zu sprechen –, versteht sich von selbst. Und das Cover? Ein Bild, aus dem Internet geklaut, und in die Covervorlage des On-Demand-Anbieters eingefügt.
Das nur so am Rande.
Ja, wie gesagt, geschrieben habe ich immer schon, mein ganzes Leben.
Als ich in einer gröberen Existenzkrise war – kein Job, keine eigene Wohnung, no future – ist es passiert: Durch einige Zufälle bekam ich mein erstes Ghostwriting-Projekt. Ich hatte keine Ahnung, was ich da tue. Dass es gut geworden ist, ist reiner Zufall. Und – auch das ist relevant: Ich habe keinen einzigen Euro mit diesem 334-Seiten-Wälzer verdient.
Trotzdem war es für mich der Start in ein neues Berufsleben. Eines voller Fallstricke, Herausforderungen, Lernaufgaben. Das Spannendste, das ich jemals gemacht habe. Und glaubt mir, ich habe einiges gemacht, von dem andere nur (alp-)träumen können!
Doch zurück zum Start:
Ghostwriter kann sich jeder nennen.
Und jeder kann die Erfahrungen machen, die ich in den darauffolgenden Jahren gemacht habe. Manche großartig, manche verheerend.
Bücher, die ich weit unter Wert verkauft habe.
Bedingungen, die ich niemals vernünftig ausverhandelt habe.
Rechte, die ich (unwissentlich) verletzt habe.
Beispiele gefällig?
- Ich habe es geschafft, aus einem 80-Seiten-Buch, das ich einem Kunden verkauft habe, ein 160-Seiten-Buch zu machen … und zwar ohne Aufpreis.
- Ich habe zugelassen, dass ein Kunde mein Manuskript von der Druckerei zurückruft und drinnen herumpfuscht – ohne, dass ich für das Ausbügeln der Fehler Geld verlangt (oder mich wenigstens gewehrt) hätte.
- Ich habe mich brutal unter Wert verkauft.
Ich sage es nochmals:
Ghostwriter kann sich jeder nennen.
Das heißt aber nicht, dass auch jeder gut davon leben kann. Weil zum Ghostwriting so viel mehr gehört als einfach gut schreiben zu können. Du musst das Business kennen, deine Konditionen kennen und ausverhandeln, deinen Preis verlangen.
Mittlerweile habe ich weit über 100 Bücher von der Idee bis in die Buchhandlung (oder nur ein Stück des Weges) begleitet. Ich konnte meine Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessern und schleifen und viele Schwachstellen im Ablauf ausmerzen.
Ein Buch, das ich schreibe, ist mittlerweile unter einem höheren fünfstelligen Betrag nicht mehr zu haben.
Meine Stunde Buchcoaching kostet 490 Euro.
Und ich bekomme, was ich verlange.
Warum?
Weil ich es gelernt habe.
- Ich habe gelernt, für mich einzustehen.
- Ich habe gelernt, meinen Wert zu kennen und zu kommunizieren – verbal und nonverbal.
- Ich habe gelernt, wie ich meine Leistung verkaufe – und an wen.
Und noch eins:
Ghostwriter kann sich jeder nennen.
Das heißt aber nicht, dass jeder ghostwriten kann.
Denn dazu gehört um so viel mehr als gut schreiben zu können.
Es beginnt damit, die Kund:innen lesen zu können.
- Was möchten und was brauchen sie?
- Welcher Stil ist angebracht?
Die schönste Sprache ist fehl am Platz, wenn sie nicht zum jeweilen Thema und vor allem zur jeweiligen Person passt. Und diese Person bist nicht du.
Es gibt Bücher, die eigentlich sehr emotional sein sollten. Weil das Thema das braucht. Weil die Kundin das braucht, um Sympathie für sie empfinden zu können.
Doch wenn du es gewohnt bist, in einem eher sachlichen Stil zu schreiben, dann wirst du dir schwertun, die Emotionen reinzubringen. Wenn du andererseits eine großartige Romanciere bist, magst du dich möglicherweise mit dem Schreiben eines Sachbuchs plagen.
Es spielt auch eine Rolle, das große Ganze zu sehen:
- Es ist dein Job, den roten Faden zu suchen, aufzurollen oder zu spinnen.
Was du bekommst, ist höchstwahrscheinlich eine Ansammlung von Kraut und Rüben ohne Struktur – oder mit einem unlogischen Ablauf. - Du hast auch für den Spannungsbogen zu sorgen, Storytelling (oder Storyselling) zu betreiben und Emotionen aufzubauen (JA! Auch im Sachbuch!)
Und – es tut mir leid, dir das sagen zu müssen: Es geht nicht nur ums Schreiben!
Egal, ob du (direkt oder indirekt) mit einem Verlag zusammenarbeitest, einen Self-Publishing-Auftrag annimmst oder „nur“ Buchcoaching machst:
- Dein Job ist es, den gesamten Prozess zu kennen, von der ersten Idee über das Erstellen des Manuskripts und Lektorat/Korrektorat bis hin zu Layout und Covergestaltung und Veröffentlichung.
Warum? Weil du bemerken wirst, dass viele deiner Kund:innen unsicher sind, Fragen haben und Antworten brauchen. Und wenn du die nicht geben kannst, dann hast du deinen eigenen Wert reduziert.
Das bedeutet nicht, dass du alles aus dem Ärmel schütteln musst, aber du solltest zumindest eine Ahnung haben, wie so ein Prozess abläuft, um deine Kund:innen nicht in die Irre laufen zu lassen. - Du hast die Connections. Zu Literaturagentinnen, Grafikerinnen, Lektorinnen, Verlagen, Marketingexpertinnen etc.
Oder zumindest zu jemandem, der sich für dich ums Projektmanagement kümmert. - Du solltest eine Ahnung davon haben, wie du entmutigte Kund:innen aufbaust, wie du ihnen die kalten Füße vor dem Rausgehen nimmst und wie du sie von Anfang bis Ende professionell begleitest.
Kurz gesagt:
Ghostwriter kann sich jeder nennen.
Das heißt aber nicht, dass jeder automatisch ein guter Ghostwriter ist.
Genau dafür gibt es eine Ausbildung.
- Damit du 10.000 Euro oder mehr für deine Buchprojekte bekommst, anstatt nach Wort oder Normseite bezahlt zu werden.
- Damit du deinen Wert kommunizieren kannst und die Kund:innen erreichst, die du dir erträumst.
- Damit das Arbeiten von einer Leichtigkeit und Freude erfüllt ist.
- Damit du ortsunabhängig und frei dein Geld verdienst.
- Damit du nicht mehr völlig allein vor dich hinwurschteln, sondern – sofern du das möchtest – in ein großartiges Netzwerk von Menschen eingebunden bist, die einander unterstützen, miteinander Geld verdienen und füreinander da sind.
Ghostwriter kann sich jeder nennen. Und manche können sogar richtig gut davon leben. Wenn sie eine gute Ausbildung haben, zum Beispiel. 🙂
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