Warum ich (m)ein Buch geschrieben habe
Ich könnte es mir leicht machen mit der Antwort auf diese Frage. Denn ich könnte sagen: Weil es zur Ausbildung an der Ghostwriting Academy gehört. Damit wären wir dann auch schon am Ende dieses Blogbeitrages … Danke fürs Vorbeischauen!
Doch ganz so einfach ist es nicht. Wobei: Den Anteil der Ghostwriting Academy will ich hier auf keinen Fall schmälern, sie hat mir sozusagen den letzten Tritt in den Allerwertesten verpasst, damit ich es auch wirklich mache. Außerdem lernt man dort in einer der ersten Einheiten, sich zu überlegen, warum und für wen man (s)ein Buch schreibt. Grund genug, mir jetzt – also quasi im Nachhinein (Spoiler/Eigenwerbung: Mein Buch „Bitte schickt mich in die Wüste“ ist gerade erschienen) – darüber klarzuwerden, warum ich es tatsächlich getan habe.
Ich liebe Schreiben
Diejenigen, die mich gut kennen, wissen, dass ich gerne schreibe. Manche behaupten, sogar ganz gut, aber das sollen andere beurteilen. In meinem bisherigen Berufsleben ging es aber hauptsächlich um Pressetexte und Ähnliches, also nichts, in dem man sich selbst austoben kann. In Wahrheit habe ich mir das „echte“ Schreiben, also das, in dem auch Emotionen und Sinne eine wichtige Rolle spielen, schon lange abtrainiert. Und doch: Seit Jahrzehnten gibt es sie, ganz weit hinten in meinem Kopf. So weit hinten, dass ich sie nur ein bis zwei Mal im Jahr wieder gefunden habe. Die Idee, eine Geschichte oder gar ein eigenes Buch zu schreiben. Irgendwann hätte ich sie also vielleicht sowieso verwirklicht, sofern sie bis dahin nicht komplett verschüttet gewesen wäre. Wer weiß das schon?
Feedback und Motivation
Warum es gut ist, dass ich das im Rahmen der Ghostwriting Academy getan habe? Dafür gibt es viele Gründe! Der wichtigste: Ich habe gelernt, wie man das richtig macht. Sonst hätte ich es möglicherweise probiert, ohne zu wissen, worauf ich achten muss. Eine schlechte Idee, denn das fertige Buch sollen ja doch ein bis zwei Leute lesen. Außerdem habe ich Feedback und Motivation bekommen. Auch nicht zu verachten! Denk daran, solltest du dich mit dem Gedanken tragen, ein Buch zu schreiben! Beides ist wirklich sehr hilfreich.
Ins eigene Buch muss viel Herzblut
Aber wieso habe ich nun gerade dieses Buch geschrieben? Ich finde ja, in ein eigenes Buch muss man richtig Herzblut reinlegen. Denn: Ich hoffe, ich verrate nicht zu viel, aber ein Buch schreibt man in erster Linie für sich selbst. Wenn es auch noch anderen gefällt, umso besser. Aber in Wahrheit geht es vor allem um die eigene Person. Das trifft natürlich in weiterer Folge auch auf das Thema zu. Sonst kann man es gleich lassen, denn dann spürt man es nicht.
Ja, ich weiß, wie das klingt. Besonders aus meinem Mund beziehungsweise aus meiner Tastatur, schließlich bin ich ein ziemlicher Kopfmensch. Aber es ist wirklich so. Ohne Gefühl für das, was man schreiben will, wird das nichts.
Somit war ich also auf der Suche nach einem Thema, das mich wirklich berührt (hat) und zu dem ich auch etwas zu sagen habe. Also musste es etwas mit Reisen und damit verbundenen besonderen Erlebnissen zu tun haben. Denn das ist, das kann ich ohne Übertreibung sagen, meine liebste Freizeitbeschäftigung. Derzeit tatsächlich eine Freizeitbeschäftigung, aber wenn sich das eines Tages mit dem Beruflichen verbinden ließe … Aber das ist eine andere Geschichte.
Übers Reisen schreiben
Als ich dann im Rahmen meiner Buch-Überlegungen an meine letzten Reisen zurückdachte, war es schnell klar. Es konnte nur eine geben. Die, die mich in die marokkanische Sahara geführt hat. Das war aus ganz vielen Gründen die coolste, berührendste und gleichzeitig entspannendste Reise, die ich je gemacht habe. Fehlte nur noch die Umsetzung. Aber weil es um ein Herzensthema von mir ging, fiel sie mir tatsächlich leicht. Viel leichter als ich je gedacht hätte. So viel sei an dieser Stelle schon mal verraten: In der Geschichte geht es um eine einwöchige Wanderung der Protagonistin in der Wüste und darum, wie sie diese Wanderung erlebt und was sie mit ihr macht. Wie viel davon autobiografisch ist, verrate ich aber nicht!
Schreiben als Therapie
Es gab aber noch einen ganz wichtigen Aspekt, den ich im Rahmen meines Buch-Entstehungsprozesses entdeckt habe. Einen, an den ich nicht gedacht hatte und den ich, wenn ich ehrlich bin, auch lieber ausgelassen hätte. Als ich etwa bei der Hälfte des Manuskripts war, ging es mir gesundheitlich sehr schlecht. Ich hatte Schmerzen und war frustriert. Und ob du es glaubst oder nicht: Das Schreiben war eine der besten Therapien überhaupt! Ich konnte mich im Kopf ganz und gar in meine Geschichte begeben und so der unangenehmen und schmerzhaften Gegenwart entfliehen. Beim Schreiben konnte ich fast wieder den knirschenden Sand unter meinen Füßen, die warme Sonne in meinem Gesicht, aber auch die brutale nächtliche Kälte an meinen Händen und Füßen spüren. Und mich frei fühlen! Frei von Sorgen, frei von Schmerzen, frei von Belastungen. Einfach wunderbar!
Sollte ich je wieder in so eine Lage kommen, schreibe ich ein neues Buch! Scherz beiseite, ich glaube, das mache ich sowieso. Ein eigenes und als Ghostwriterin auch welche für andere. Denn es macht süchtig. Probier es selbst!