
The Write Way Podcast Folge 7 – Warum schreibst du? Und wozu ein eigenes Buch?
There is no wrong way, there is only The Write Way.
Moni
Unser Thema heute: Warum schreibst du und wozu ein eigenes Buch? Und mit „Wozu ein eigenes Buch?“ fangen wir gleich an. Weitere Punkte sind auch die Schreibmotive, da gibt es menschliche und wirtschaftliche und manche davon sind nicht die allerbesten.
Ja, wozu brauchst du eigentlich ein eigenes Buch? Brauchen ist ja immer relativ. Und so ein Buchprojekt ist ja auch eine große Sache. Ein Buch schreibt man ja auch nicht einfach über Nacht, auch wenn es viele Versprechungen gibt, „dein Buch in zwölf Stunden, drei Wochen“, funktioniert nicht.
Lisa
Funktioniert aber sowas von nicht. Zumindest nicht, wenn es einigermaßen gut werden soll.
Moni
Das heißt, man sitzt eben viele Stunden, Tage, Monate und schreibt. Recherchiert vielleicht, plottet möglicherweise, sammelt Ideen, es ist wirklich viel zu tun und einer der Gedanken, der da immer wieder auch im Hinterkopf ist, ist, wer soll das lesen? Wird das überhaupt jemand lesen? Und wozu tue ich mir das überhaupt an und habe da einen sehr hohen emotionalen und zeitlichen Aufwand?
Ja, wofür eigentlich das Ganze?
Lisa
Ah, dafür gibt es aber eine ganze Menge Gründe. Einerseits, wie du eh schon gesagt hast, sehr menschliche, Andererseits, gerade im Sachbuchbereich, auch sehr wirtschaftliche. Aber als allererstes solltest du dir überlegen, warum du ein Buch schreiben möchtest. Warum möchtest du irgendwann dein eigenes Buch in der Hand halten?
Wir werden dir in den nächsten Minuten einen Überblick darüber verschaffen, warum andere Menschen ein Buch schreiben. Die Auflistung kann natürlich niemals vollständig sein, Und einiges wird sich möglicherweise überschneiden, aber so kriegst du mal eine Idee davon, was dein eigenes Motiv ist oder welche eigenen Motive du hast – das kannst eh nur du wissen.
Moni
Genau, wir starten mit den menschlichen Motiven, ein Buch zu schreiben. Eine Möglichkeit ist beispielsweise: „Ich habe Angst, dass ich es vergesse, wenn ich es nicht niederschreibe“.
„Ich habe Angst, dass ich es vergesse, wenn ich es nicht niederschreibe“.
Lisa
Das ist ein wunderschöner Grund, weil vielleicht hast du irgendwas Außergewöhnliches erlebt, was Positives oder auch was weniger Positives. Oder vielleicht möchtest du einfach nur einen Teil deines Lebens niederschreiben, damit du dich später daran erinnern kannst. Oder auch dieses Schreiben so ein bisschen als Verarbeitung verwenden. Ja, definitiv.
Moni
Genau. Es kann aber auch sein, dass nicht du dich erinnern willst, sondern. dass du möchtest, dass die Enkelinnen oder Kinder oder sonstige Anverwandten und Freunde sich später an dich und deine Geschichten erinnern können.
Lisa
Ich hätte mir gewünscht, ich hätte meine Oma noch interviewen können, das ist sie leider nicht ausgegangen, um einfach mir ganze Geschichte zu kennen. Meine Oma war eine sehr coole Frau, die war eine Feuerwehrfrau im Zweiten Weltkrieg. Und während andere Sockenstricken gegangen sind, hat sie eben Brände gelöscht und ähnliches. Ja, du kannst aber auch statt die Geschichte deiner Oma einfach deine Eltern interviewen. du siehst, auch du kannst die Geschichte von deinen Eltern oder Großeltern niederschreiben, aber vielleicht möchtest du auch, dass du wirklich für deine Kinder oder Enkelkinder deine eigene Geschichte niederschreibst oder auch schreiben lässt.
Moni
Ich glaube ja, dass es ganz, ganz viele von uns gibt, weil du jetzt deine Oma erwähnt hast, die sich irgendwann, vor allem wenn sie älter sind, so wie wir, dann denken, im Nachhinein ich hätte die Oma oder den Opa oder auch den Papa oder sonst wen noch gern mehr dazu gefragt, mir geht’s auch so. Von dem einen Großelternpaar weiß ich gar nichts, weil die vor meiner Geburt gestorben sind, ich weiß die Dinge, die mein Papa mir erzählt hat. Aber auch da habe ich nichts aufgeschrieben und wie wir wissen, merken wir uns ja nicht alles. Und die anderen Großeltern von der Mama sind mitten im Zweiten Weltkrieg von der Slowakei nach Österreich geflüchtet, mit Pferdewagen, einer geschlachteten Sau, zwei kleinen Kindern und einer Mutter bzw. Schwiegermutter – einer nicht mehr ganz so frischen – im Pferdewagen. Meine Oma hat mir natürlich immer wieder davon erzählt, aber da habe ich mir vielleicht zwei, drei wichtigste Geschichten gemerkt. Da merke ich schon, das wäre schon cool gewesen, wenn ich damals nachgefragt und etwas aufgeschrieben hätte.
Lisa
Ja, das wäre fein gewesen. Meine Oma ist leider gestorben, da war ich elf Jahre alt, da habe ich zwar schon schreiben können, aber noch keine Geschichten. Aber nicht einmal meine Mutter würde sich weigern, mir ein Interview zu geben.
Ich will meine Liebesgeschichte schreiben
Moni
Ja, eh, das ist schon eine ziemlich coole Sache. Und apropos erinnern, jeder von uns war wahrscheinlich schon einmal verliebt, hoffe ich halt. Und es wäre auch ein gutes Motiv, etwas aufzuschreiben, nämlich die eigene Liebesgeschichte.
Lisa
Und zwar aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits, du hast vielleicht diese große Liebe gehabt, die alles überstrahlt hat. Und möchtest dich weiter daran erinnern, vielleicht möchtest du aber auch deinem Partner oder deiner Partnerin zur Hochzeit eure Liebesgeschichte oder den Anfang davon schenken.
Vielleicht bist du auch noch mittendrin auf Wolke sieben und möchtest es einfach niederschreiben, solange es noch ganz frisch ist. Was immer es ist, tu es.
Ich will wahrgenommen werden
Moni
Und eins unserer wichtigsten Bedürfnisse als Menschen ist es ja wahrgenommen zu werden. Also wäre auch das ein gutes Schreibmotiv, oder?
Lisa
Oh ja, I feel you. Wer möchte nicht wahrgenommen werden? Gerade heutzutage, wo viel mehr Menschen als je zuvor sich trauen, sich so zu zeigen, wie sie wirklich sind. Einerseits, was ihre Gender-Definition ausmacht, aber auch was vielleicht Special Effects sind zum Beispiel Neurodiversität und so weiter. Es gibt bei den meisten Menschen sehr viel, das sie zeigen könnten, wenn sie es zulassen und wenn sie sich trauen. Und ich finde es wäre eine Riesenbereicherung für die Welt, davon auch mehr zu lesen. Es kann nämlich für andere durchaus inspirierend sein, wenn sie deine Geschichte lesen dazu.
Ich will meine Eitelkeit befriedigen
Moni
Ha, und wenn es mir gar nicht um die anderen geht, sondern um mich selber? Ich möchte meine Eitelkeit befriedigen.
Lisa
Ja, go ahead, tu das. Gib Gas.! Finde ich voll cool.
Moni
Das wäre auch ein valides Schreibmotiv. Ja, das ist ein super Schreibmotiv. Weil immerhin, gell, mein Leben und so.
Lisa
Dein Leben. Und wenn du der Meinung bist, dass du deine Geschichte malen willst, du hast den Stift in der Hand. Und du kannst deine Story so erzählen, wie du es brauchst, wie es für dich passt.
Ich möchte berühmt werden
Moni
Ha, aber da habe ich gleich noch einen. „Ich möchte berühmt werden.“
Lisa
Also, ja. Ein Buch kann zwar auch guter Einstieg sein, um berühmt zu werden, Aber das allein reicht bei Weitem nicht. Du musst dir vorstellen, dass zum Beispiel im Jahr zweitausendzweiundzwanzig hat es in Deutschland 65.000 Neuerscheinungen gegeben, in der Schweiz knapp 13.000. Und in Österreich? Da kommen jedes Jahr neunzig Bücher raus, davon circa neun über österreichische Verlage. Also, du siehst schon, da tut sich schon was und dass du da rausstichst, da brauchst du schon eine Menge, entweder sehr viel Kohle oder sehr viel Kreativität. Wenn es dir wirklich nur darum geht, berühmt zu werden, dann bist wahrscheinlich mit einem Buch nicht so super gut beraten, und zwar egal, was dir manche sogenannte Buchgurus oder Bezahlverlage erzählen.
Ich möchte Menschen berühren
Moni
Okay, okay, dann nicht, dann probiere ich es mit, ich möchte Menschen berühren.
Lisa
Oh ja. Das ist ein richtig schönes Motiv und dann freue ich mich einfach drauf, es mit dir zu lesen. Oder zu schreiben, mit mir zu lesen, nein, nur zu lesen.
Moni
Du kannst es auch mit mir lesen. Ich kann es auch mit mir lesen. Ja, du kannst es mit mir schreiben und dann mit mir lesen, nur wir sind ja flexibel.
Lisa
Das machen wir. Wobei, weißt du, die Bücher, die ich geschrieben habe, lese ich normalerweise nicht mehr.
Moni
Okay, außer es ist ganz toll, weil Eitelkeit und so. Wie auch immer.
Lisa
Ja, dann sag ich zumindest, ich hab‘s gelesen.
Ich möchte informieren
Moni
Vielleicht möchte ich aber auch informieren, zum Beispiel über irgendwelche Missstände in einem Bereich, Oder über irgendein großartiges Thema, von dem ich finde, dass jeder das wissen und kennen sollte.
Lisa
Ja, das kann, die Seite hat zwei Medaillen, nein, die Medaille hat zwei Seiten.
Moni
Gut, dass du nichts mit Wörtern und so machst, gell?
Lisa
Ich mach nichts mit Wörtern. Ich würde ja nie für jemanden anderen schreiben. Okay, fertig gelogen.
Wenn du mit der Welt irgendwas wirklich Tolles teilen wirst, dann go ahead, hau raus. Wenn es dir nur darum geht, rumzustänkern und über Missstände zu reden oder wenn du gar jemanden anpatzen willst, dann mach es zwar, aber erwarte nicht allzu viel Erfolg, weil da ist keine gute Energie drin.
Ich möchte anderen Gutes tun
Moni
Okay, dann machen wir es positiver. Ich möchte andere gesund oder fit oder glücklich machen oder was auch immer. Will ihnen was Gutes tun.
Lisa
Nein, das klingt doch viel besser, gell? Und vor allem Bücher, die einen konkreten Nutzen für die Leserinnen haben, sind immer beliebt. Wenn du sowas schreiben möchtest, dann tu es.
Wenn du jetzt nicht in einem entsprechenden Bereich arbeitest, angenommen du bist jetzt Mentalcoach und würdest ein Buch über Mentaltraining schreiben, super. Wenn du, sagen wir mal, irgendwo angestellt bist und du möchtest aber trotzdem ein Buch schreiben über Neurodermitis, weil du dich dort auskennst, weil du vielleicht selber Leidende bist, dann ist es gescheiter, einen Ratgeber zu schreiben. Und das auch kundzutun, dass du aus deiner eigenen Erfahrung schreibst.
Aber ja, finde ich gut und finde ich wichtig. Und kann man nicht genug davon haben.
Ich möchte Mitleid
Moni
Einen habe ich noch. Bei den menschlichen Motiven. Hau raus. Ich möchte für das, was ich erlitten habe, bemitleidet werden, die Welt soll meinen Schmerz sehen oder lesen. Oder lesen.
Lisa
Sei mir jetzt aber nicht böse. Wenn es dir wirklich nur darum geht, zu zeigen, wie arm du bist und wie gemein das Leben zu dir war, dann wird sich das Interesse der Leute sehr in Grenzen halten. Außer du bist mega berühmt oder du hast eine wirklich außergewöhnliche Geschichte. Und nein, wenn dein Auto dreimal an derselben Stelle abgeschleppt worden ist, dann reicht das nicht. Glaub mir das. Ich meine damit aber nicht, dass krasse Lebensgeschichten nicht furchtbar interessant sein können. Es gibt sehr viele Leute, die haben ein extrem hartes Leben hinter sich oder Extremerlebnisse gehabt im negativen Bereich, und sind an denen sehr gewachsen und haben für sich was draus gemacht. Auch wenn du noch mittendrin bist, aber einfach, da kommt es ganz, ganz viel aus die Perspektive an. Es ist ein Unterschied, ob du sagst, ah, ich bin so arm, oder ob du sagst, okay, shit happens und so war es bei mir und das habe ich daraus gelernt und das war meine Entwicklung in der Geschichte. Und die Bücher liest man natürlich schon sehr gern. Also nicht die, oh, ich bin sehr arm, sondern die anderen.
Moni
Ja, das finde ich als Resilienztrainerin gut.
Lisa
Ja. Ich als Nebenberufs-Mental-Trainerin auch. Hahaha. Aber es gibt’s ja nicht nur menschliche Motive, ein Buch zu schreiben. Es gibt ja auch sehr viele Leute, die Sachbücher schreiben wollen oder Ähnliches und die haben dann meistens sehr wohl ein wirtschaftliches Motiv, ein Buch zu schreiben. Das ist wirklich vor allem für Selbstständige oder Unternehmerinnen bzw. solche, die es werden wollen, spannend. Was gibt es denn da so, Moni?
Ich möchte meinen Mitbewerbern und Mitbewerberinnen einen Schritt voraus sein
Moni
Na, ich hätte zum Beispiel, ich möchte meinen Mitbewerbern und Mitbewerberinnen einen Schritt voraus sein bzw. aufholen, falls ich hinten nach bin.
Lisa
Finde ich ziemlich gut, brauchst sehr viel Expertise natürlich, die wirst du aber sicher haben in deinem Bereich. Du kannst auch durchaus schauen, was andere schon gemacht haben, was es schon gibt, was schon geschrieben worden ist. Pass aber bitte auf, dass du nicht zu viel abkupferst. Man kann ruhig anderen mal ein bisschen über die Schulter schauen, aber man sollte ein eigenes Ding draus machen. Aber ich denke mal, genau dir muss ich das eh nicht sagen, weil sonst wärst du jetzt nicht da und würdest du nicht unseren lustigen Podcast da anhören. Ich kann da aus meiner Geschichte, aus meinem Berufsleben eine Story erzählen. Ich habe eine Kundin, die hat das Problem gehabt, dass ihr Mitbewerber, der um einiges jünger war, sie bei allem, was sie gemacht hat, kopiert hat. Der ist ihr ständig auf die Fersen gepickt, hat versucht, bei ihr abzuschauen, hat sogar seine Social Media Kampagnen ähnlich aufgezogen wie sie. Durchs Buch hat sie es dann aber geschafft, dass sie ihn richtig gründlich abgeschüttelt hat, weil, ich meine, ein Buch dauert eine Weile, und das kann man nicht einfach so kopieren. Oder sollte man zumindest nicht, weil dann wird es wirklich peinlich. Also, wenn du ein Expertenbuch schreiben möchtest und damit deinen Mitbewerb ein bisschen überholen möchtest, go ahead!
Ich möchte meinen Expertenstatus erhöhen
Moni
Expertenbuch ist das nächste Stichwort. „Ich möchte meinen Expertenstatus erhöhen“.
Lisa
Guter Punkt. Ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn du in deinem beruflichen oder privaten Netzwerk von irgendjemandem hörst, wow, die hat ein Buch geschrieben. Bei mir ist es selbst heute noch so, oh, interessant, weißt eh, Autor, Autorin ist eine Autorität, das nutzt alles nichts. Und vielleicht hast du ein paar Gedanken, so wie na, die XY muss ganz schön was draufhaben, dass die ein Buch schreibt. Du hast ja quasi schon eine tolle Expertise auf deinem Gebiet und vielleicht wissen einfach noch nicht genug Leute. Mit einem Buch kannst du auf jeden Fall abhelfen, dass du dich bekannter machst.
Ich möchte das Buch ursuper verkaufen, damit ich nie wieder arbeiten muss
Moni
Nicht nur bekannter, ich habe jetzt eine wirklich geile Idee. Ich möchte das Buch ursuper verkaufen, damit ich nie wieder arbeiten muss.
Lisa
Ja, genau. Und das Leben ist ein Ponyhof.
Moni
Nicht? Okay, blöd.
Lisa
Du wirst vom Verkauf, nur vom Verkauf von dem Buch eher schwer leben können. Es gibt Möglichkeiten, mit dem Buch Geld zu verdienen, gutes Geld sogar. Aber die Tantiemen sind nicht sehr üppig, nicht einmal im besten Fall. Und da müsstest du schon auf gescheite Stückzahl von Büchern kommen, die du verkaufst, damit du wirklich gut davon leben kannst. Und ich rede nicht davon, dass du dir einmal im Monat irgendwo einen Burger kaufen kannst, sondern richtig gut.
Ich möchte das Buch nutzen, um meine Produkte oder Dienstleistungen besser zu verkaufen
Moni
Okay, dann legen wir es anders an. Ich möchte das Buch nutzen, um meine Produkte oder Dienstleistungen besser zu verkaufen.
Lisa
Dafür gibt es Applaus, das kann wirklich gut funktionieren, wenn du vorher überlegst, wo du hinmöchtest und das entsprechend kommunizierst. Vor allem hast du einen großen Vorteil, du kannst deinen zukünftigen Kund:innen im Buch sehr viele Infos über dich geben. Einerseits die direkten Infos wie, warum schreibst du das Buch, warum wolltest du überhaupt in dem Bereich arbeiten,et cetera, et cetera, aber auch zwischen den Zeilen, einfach durch den Stil, in dem du schreibst, kommt ja wahnsinnig viel von dir rüber. Da flutschen die Vibes nur so. Super Idee.
Moni
Ich bin ja Mentaltrainerin unter anderem und habe jetzt eine ganz Das ist eine abwegige Idee. Ich möchte mein Buch als Vision Board nutzen.
Lisa
Ja, das ist super. Aber was ist jetzt ein Vision Board genau?
Moni
Ha, na, deswegen bin ich ja draufgekommen. ein Vision Board ist ein klassisches Tool der Visualisierung im Mentaltraining. Das heißt, man nimmt ein Stück Papier, Leinwand oder auch eine leere Wand und klebt, schreibt oder malt alles drauf, was man in einem bestimmten Bereich oder auch generell zum Beispiel für ein Jahr erreichen möchte und kann auch dazu schreiben, zeichnen, malen, kleben, wie es sich anfühlt, wenn man dieses Ziel erreicht hat.
Lisa
Das ist übrigens was, das unsere Teilnehmerinnen im Lehrgang immer sehr lieben. Die sind zwar erst einmal so, „What?! Basteln!?“, aber wenn die Vision Boards dann fertig sind und am Tisch liegen, sind sie meistens sehr happy damit.
Ja, und du kannst natürlich auch mit einem Buch Visionsarbeit betreiben. Du kannst zum Beispiel einen Roman schreiben über eine Person, die es geschafft hat, was immer dieses „es“ ist, das du schaffen möchtest. Du kannst aber auch ein Sachbuch schreiben. Das Einzige, wovon ich dir wirklich abraten möchte, ist, dass du einen Ratgeber darüber schreibst, wie man ein Ziel erreicht, das du selber noch nicht erreicht hast. Außer du schreibst das zuerst einmal für dich und wächst quasi in das Buch rein und schreibst, im weitesten Sinne, einen Erlebnisbericht. Aber es heißt zwar immer, man lernt selbst am besten dadurch, dass man das Ding, das man lernen möchte, weitergibt und weiterlehrt. Aber die Coaches und die Beraterinnen, die selber mit Wasser kochen, aber anderen Espresso und Tequila versprechen, die sind unglaubwürdig und für mich mittlerweile echt unerträglich. Da kann ich richtig grantig werden.
Moni
Ja, das sind so viele, von denen du dann in den Social Media private Nachrichten bekommst, dass sie dir helfen, dein Profil aufzupeppen und viel mehr Leute zu erreichen. Und wenn du dann schaust, dann haben sie ungefähr drei Follower und ich denke mir, ja, das wird nicht so gut funktionieren.
Ich möchte meine Zielgruppe besser erreichen und die richtigen Kunden oder Kundinnen finden
Moni
So, ein Schreibmotiv habe ich noch. „Ich möchte meine Zielgruppe besser erreichen und die richtigen Kunden oder Kundinnen finden“.
Lisa
Genau. Und das ist ein super Zugang. Wir haben es eh schon gesagt, oder ich eigentlich: Wenn du so schreibst, wie du bist, wenn du in deinem emotionalen Stil schreibst, wirst du genau die richtigen Kunden und Kundinnen finden. Wir sind alle einzigartig, das sieht man aber nicht auf einem Profilfoto auf LinkedIn.
Daher ist es wichtig, dass du die Geschichte erzählst und nicht nur, dass du deine Geschichte erzählst, sondern auch, wie du sie erzählst. Weil dadurch kommst du an Menschen, die perfekt zu dir passen, wo dein Herzerl höher schlägt, mit denen das Arbeiten Freude macht und die, wenn du in dich reinspürst, die dir mehr Energie geben, als sie dir nehmen. Es gibt tatsächlich Kundinnen und Kunden, und das sind gar nicht so wenig, wo ich mich nach einem Gespräch erfrischt und wohl und energetisiert fühle und nicht wie ein alter, nasser Fetzen. Wenn ich mich wie ein alter, nasser Fetzen fühle, dann weiß ich, dass ich den Kunden oder die Kundin über kurz oder lang anbringen sollte. Es geht ganz einfach darum, dass du Leute findest, die dich als Mensch schätzen, so wie du bist. Ohne Verstellen, Verstecken, Verbiegen oder gar Verbeulen.
Moni
Abschließend ist zu sagen, es ist, wie du jetzt mitbekommen hast, gibt es viele, viele Gründe und Motive, ein Buch zu schreiben, egal ob emotional, menschlich oder wirtschaftlich. Vielleicht hast du hier ein paar Ideen bekommen, was dein Grund sein könnte, ein Buch zu schreiben oder auch welche Gründe es für dich gibt, dein Buch zu schreiben? Es darf ja ruhig mehr als ein Grund sein. Und wenn dein Grund oder deine Gründe nicht dabei waren, dann viel Spaß beim Herausfinden.
Lisa
Du kannst uns sehr gerne Nachrichten schicken, was deine Gründe sind. Vielleicht lernen wir wieder was dazu.
Moni
Ja, und wurscht, welche Gründe du hast – viel Spaß beim Schreiben!
Lisa
Just do it!