꙳꙳꙳Der Weihnachtsengel꙳꙳꙳
von Michaela Kempter
von Michaela Kempter
„Heute mache ich mich auf die Suche nach dem Weihnachtsengel“, denkt sich der Igel. „Ich habe ihn noch nie gesehen, aber vielleicht gelingt es mir, ihn zu finden“, überlegt er ganz hoffnungsvoll. „Meine Freundin, die Heuschrecke, hat mir von ihm erzählt. Aber ich kann mir noch nicht so richtig vorstellen, wie der Weihnachtsengel so ist“.
Wie stellst du dir einen Weihnachtsengel vor?
Normalerweise ist für den Igel jetzt die Zeit zum Schlafen. Von November bis März igelt er sich ein und macht seinen Winterschlaf. Doch da er so neugierig ist und einfach wissen möchte, wo er denn ist, der Weihnachtsengel, macht sich das stachelige Tier auf den Weg.
„Wie sieht er nur aus?“, denkt sich der Igel ganz gespannt und trifft am Teich auf den Schwan. Der Schwan meint zum Igel: „Ich habe gehört, er hat so große Flügel wie ich.“ „Oh, das ist ja wunderschön!“, ruft der Igel ganz entzückt. „Weißt du auch, wie er riecht?“ „Nein, das weiß ich leider nicht“, antwortet der Schwan. Im Wald trifft der Igel auf die Tanne, die zu ihm sagt: „Der Weihnachtsengel duftet wie mein Tannenduft“, sagt die Tanne. „Ah, so riecht der Engel also …. mmmhhhh, das klingt gut. Dann geh ich jetzt mal weiter, weil ich möchte auch noch wissen, wie sich der Weihnachtsengel anhört.“ Da trifft der Igel auf den Vogel, der zu ihm sagt: „Der Engel hat eine wunderschöne Stimme, so wie ich. Wenn du genau zuhörst, erklingen seine Lieder.“ „Ich bin sowas von berührt von diesem Klang“, bedankt sich der Igel. „Weißt du auch, wie er sich anfühlt?“ „Nein, das weiß ich leider nicht“, antwortet der Vogel. „Wie fühlt er sich wohl an?“, überlegt der Igel nachdenklich. Das Reh hat darauf eine Antwort: „Streichle mal über mein Fell, so fühlt sich auch ein Engel an.“ „Oh, das fühlt sich so sanft an. Ich danke dir“, sagt der Igel überaus fasziniert.
Nach dieser schönen Reise geht der Igel nach Hause in seinen Laubhaufen und kuschelt sich ein. „Jetzt kann ich mir vorstellen, wie der Weihnachtsengel ist und kann endlich meinen Winterschlaf halten. Ich wünsche mir, dass er auch zu mir kommt, wenn Weihnachten ist, damit er mir ein Lied vorsingt.“
Plötzlich erscheint dem Igel der Waldengel und sagt: „Ganz bestimmt kommt der Weihnachtsengel zu dir. Wir Engel sind immer für dich da. Auch wenn du uns gerade nicht siehst.“
Da hat der Igel eine Idee: „Ich stelle mir einfach meinen eigenen Engel vor, wann immer ich ihn brauche, dann ist er bei mir. Der Engel steht mir zur Seite, er ist für mich da. Ich kann mir auch vorstellen, dass er violett ist und, dass er mir eine lustige Geschichte erzählt. Oder ich stelle mir einen grünen Engel vor, der mit mir einen leckeren Tee trinkt.
Diese Weihnachten werden bestimmt ganz wunderschön! Denn der Weihnachtsengel kommt mich besuchen“, fantasiert der Igel freudig, bevor er friedlich in seiner kuscheligen Höhle aus Laub einschläft.